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Ausgewandert nach Spanien – Interview mit Mike
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1. Wann bist du ausgewandert?
Nach vorherigen ausgiebigen Reisen quer über die iberische Halbinsel erklärte ich Spanien 2002 endgültig zu meiner Wahlheimat.
2. Wohin bist du ausgewandert?
Auswandern ist in meinem Falle eigentlich nicht das richtige Wort. Ich bin auf meiner letzten Radreise durch Südspanien einfach in Marbella geblieben. Später zog ich dann zusammen mit meiner spanischen Freundin nach Málaga. Hier wohnte ich viele Jahre in der Altstadt. Vor einigen Wochen bin ich in ein ruhigeres „Barrio“ in Strandnähe – Pedregalejo gezogen.
3. Warum bist du ausgewandert, welche Beweggründe hattest du?
Mir wurde das Leben in Deutschland zu langweilig. Ich fühlte mich eingerostet. In alten Gewohnheiten gefangen. Wollte etwas neues probieren. Und einfach mal sehen, was noch so geht. Eine komplettere Geschichte über mein WIE und WARUM sowie einige Tipps für Ausreise-Willige findest du auf meinem Blog: alfa ZENtauri – Auswandern Spanien
4. Was machst du beruflich? Oder hast du das Glück schon in Rente zu sein?
Zum Glück bin ich noch nicht in Rente ;) Ich möchte solange arbeiten, wie ich kann. Ein spanisches Sprichwort besagt: „El trabajo dignifica al hombre.“ Sehe ich ähnlich.
Den Hauptteil meiner Brötchen verdiene ich als Angestellter in einem kleinen spanischen Transportunternehmen. Nebenher generiere ich über verschiedene Webprojekte passives Einkommen. Mein Plan: Mich vom Angestelltendasein komplett abzunabeln, um ausschliesslich von meinen Projekten zu leben.
5. Wie bist du am Anfang mit der Mentalität und der Sprache klar gekommen?
Sehr gut. Ich kannte Spanien ja bereits aufgrund früherer Reisen. Mentalität ist ein weiter Begriff. Auch Spanier ticken unterschiedlich. Wenn sich der Begriff Mentalität auf die sprichwörtliche mediterrane Gelassenheit bezieht, dann komme ich prima damit zurecht. Ist ja schliesslich einer der Gründe, dass mir Andalusien so gefällt. Hier ticken die Uhren etwas anders. Im allgemeinen geht es relaxter zu. Ich meine auch, dass die Menschen freundlicher miteinander umgehen als in nördlicheren Breitengraden. Liegt vielleicht auch daran, dass die Leute hier mehr miteinander reden.
Die Sprache lernte ich „auf der Strasse“. Im Job. Im Umgang mit Menschen. Und in meiner Relation zu meiner spanischen Lebensgefährtin. Ich besuchte nie eine Sprachschule (Ausser einmal, als ich die Sprache bereits beherrschte, um einen Titel zu erlangen)
6. Was hast du getan, um dich in der neuen Heimat zurechtzufinden, Freunde zu finden und Anschluss zu bekommen?
Am Anfang tat ich mich etwas schwer, auf Leute näher einzugehen. Ich konnte die Sprache nicht. Und als ich noch in Marbella lebte, war ich hauptsächlich mit „guiris“ unterwegs. Das änderte sich, als ich begann, jeden Abend etwas Spanisch zu lernen. Das Erlernte wendete ich dann am nächsten Tag in der Praxis an. Wenn du die erste Hürde überwunden hast und versuchst, dich mit den Leuten zu unterhalten. Dann bekommst du auch rasch Anschluss und lernst neue Leute kennen. Einfach rausgehen.
7. Hast du es je bereut in einem fremden Land einen Neuanfang zu machen?
Nie. Ganz im Gegenteil.
8. Hat sich alles so gestaltet, wie du es dir vorgestellt hast?
Ich hatte mir vorher keine grossen Vorstellungen gemacht. Ich bin kein grosser Planer. Zur Zeit gestaltet sich aber alles nach meinem Geschmack ;)
9. Was vermisst du wirklich an Deutschland?
Frische Matjes Heringe.
10. Und was vermisst du gar nicht?
Erbsenzählerei und sich verbreitendes „Angstbürgertum“.
11. Was findest du so toll in deiner Wahlheimat?
Café con leche. Die kleinen Dörfer mit den Bars. Lebensfrohe liebenswerte Menschen. Jeden Tag Olivenöl bis zum Abwinken. Das Meer. Die Berge. Meine Freundin. Mein Viertel und meine Wohnung. Spaziergänge am Strand wann immer ich will. Wochenendausflüge nach Granada, Tarifa, Alpujarras,… Jeden Tag Motorradwetter. „Espetos“ und Mariscos jeder Art am Strand geniessen. Baden. Wandern. Mit Freunden Bier trinken.
12. Was gefällt dir überhaupt nicht?
320 Tage Sonne im Jahr können wirklich nerven ;)
13. Würdest du wieder zurück nach Deutschland gehen?
Kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen. Zumindest nicht auf Dauer. Auf Besuch aber immer wieder gerne.
14. Warum nicht? – Warum?
Zu wenig Gelassenheit. Zu „verregelt“, zu ernst, zu dunkel, zu kalt. Zu viele Menschen allein zu Hause. Zu wenig Leben auf der Strasse. Keine (spanischen) Bars, keine Tapas, kein Café con leche. Kein Strand. Wenig Motorradwetter… Soviel Matjes Hering gibt es auch in Deutschland nicht, um all die Minuspunkte wieder wett zu machen ;)