Fächer in Andalusien – deshalb solltest du mindestens einen besitzen!

Der Fächer, im Spanischen „Abanico“, war vor allem bis zum 20. Jahrhundert ein absolut modisches Accessoire, auf das keine Frau verzichten konnte und durfte. Doch noch immer ist der Fächer ein wichtiges Utensil, mit dem der Sommer durchaus erträglicher wird. Auch ich habe mindestens 10 verschiedene Fächer und habe ganz klar einige Favoriten, die ich dir natürlich auch vorstellen möchten.

Woher kommt der Fächer?

Die meisten nehmen an, dass der Fächer aus Spanien stammt. Dem ist aber nicht so. Der Abanico wurde erst im 16. Jahrhundert vom Fernen Osten nach Europa gebracht, heißt es. Es ist aber auch zu lesen, dass der Fächer bereits im 12. Jahrhundert über Venedig nach Europa kam und sich dort schnell verbreitet. Kein Wunder – konnte man sich mit diesem Gegenstand Luft zu wedeln und die Hitze erträglicher machen. Er wurde von beiden Geschlechtern genutzt, wobei die Herren jedoch nur kleinere Modelle im Taschenformat nutzen.

Die ersten Fächer waren Federfächer, die sich jedoch im Laufe der Zeit immer mehr anpassten. Erst im 17. Jahrhundert sollen die modischen Accessoires nach England gekommen sein, wo sie dann von berühmten Künstlern bemalt wurde. Zudem wurden die Fächer größer und die Stäbe wurden an einem starren Griff befestigt.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Fächer aber vor allem zu einem Objekt der Verführung, der Fantasie und der Freiheit. Denn die Damen entwickelten nach und nach eine besondere Sprache des Fächers, weshalb noch heute genau darauf zu achten ist, wie du dir die Luft zu wedelst und vor allem mit welcher Hand.

So setzt sich der Fächer zusammen

Abanicos sind aus den Mittelmeerländern nicht mehr wegzudenken und sind durch die Hitze sehr populär. Egal, wo du dich aufhältst, du wirst immer Frauen mit Fächern sehen. Sei es am Strand, in der Bar oder beim Shoppen. Der Fächer ist in Andalusien ein wichtiges Utensil, um den Sommer zu überstehen. Mittlerweile wirst du auch immer mehr Männer sehen, die ein solches Accessoires nutzen.

Damit das modische Utensil aber wirklich funktioniert, muss er entsprechend gefertigt sein. Ein Fächer besteht im Grunde aus drei Teilen.

• den Stäben
• dem Dorn
• dem Fächerblatt

Während die Stäbe häufig aus Bambus gefertigt sind und immer die gleiche Länge, Dicke und Breite haben, ist der Dorn ein Draht, der die Stäbe miteinander verbindet und so gewährleistet, dass sie fest zusammen sind und nicht verrutschen können.

Das Fächerblatt hingegen ist der Teil, der aus Stoff oder Papier an den Stäben befestigt und gefaltet ist, sodass sich eine Fläche bildet, wenn du ihn öffnest. Doch gerade hier gibt es viele Unterschiede. Du kannst unter anderem Fächer aus Kunststoff, Holz oder auch Holz und Stoff erhalten. Einige davon sind angemalt, andere dagegen rein natürlich. Diese angemalten Varianten erhältst du meist in den zahlreichen Souvenirshops für wenig Geld. Ab 3 Euro aufwärts kannst du hier die Fächer mit den Aufdrucken erhalten und häufig ist der Name des Küstenortes auf dem Fächer zu finden.

Des Weiteren findest du stabile und besondere Abanicos, die zudem auch ein modisches Accessoire der Extraklasse sind. Bei diesen ist das Fächerblatt aus festem Stoff an den Stäben befestigt und der Wind, den du damit machen kannst, entschädigt dich auch für den Preis. Die Hochwertigen Stofffächer sind nämlich meist ab 10 Euro aufwärts erhältlich aber auch wirklich etwas Besonderes. Diese ziehe ich beispielsweise vor, da sie einfach perfekt sind und die Hitze sehr erträglich machen.

Weiter Arten von Fächern

Es gibt natürlich noch viele weiter Arten von Fächern, die ich dir nicht vorenthalten möchte. Neben dem Aussehen unterscheiden sie sich aber auch in der Beschaffenheit und in der Verwendung. Allerdings sind die meisten der unten aufgeführten Fächer heute nicht mehr erhältlich, wobei ich den Luxusfächer durchaus gerne haben würde.

• Luxusfächer – ein teuer und sehr luxuriöser Abanico, der vollkommen auf ein Fächerblatt verzichtete. Die Stäbe hingegen waren besonders groß und wurden aus Elfenbein oder Schildpatt gefertigt. Sie wurden häufig an die Liebste verschenkt und erhielten dann noch eine Gravur.
• Geigenfächer – stammten aus dem 19. Jahrhundert und hatte die Form einer Geige, wenn sie geschlossen wurden. Leider gibt es diese Fächer heute nicht mehr zu erwerben.
• Spezieller Fächer für den Stierkampf – dieser Abanico wurde speziell für diese Veranstaltung hergestellt. Dabei war er so groß, dass man sich selbst Schatten spenden konnte. Auch die speziellen Stierkampfächer sind heute nicht mehr erhältlich.
• Duftfächer – Kimmel, das britische Label erfand diese besonderen modischen Accessoires. Bei jeder Bewegung verströmten sie einen angenehmen Duft. Das Besondere dabei war, dass die Fächer auch bemalt wurden. Dabei verwendete man die Blumenmotive, deren Duft auf den Fächer kam. So konnte man immer direkt sehen, welchen Duft die Fächer versprühten. Duftfächer sind heute noch erhältlich, wenn du auf dein Parfum verzichten möchtest.

Dann gibt es noch die besonderen Fächer, die du auch heute noch überall erhalten kannst. Allerdings solltest du ihre Bedeutung kennen, damit du nicht zum Gespött wirst. Denn noch immer kennen viele Spanier die Fächersprache und sie ist wieder im Kommen.  

Die besonderen Abanicos für die Fächersprache

Neben den normalen Fächern, für den Hausgebrauch, findest du natürlich auch welche, die du für besondere Ereignisse nutzt. Zudem gibt es Fächer für Jungfrauen oder Ehefrauen und auch für Männer. Es sind Winter- oder Sommerfächer sowie Abanicos für die Morgen- und Abendstunden erhältlich. Selbst für Hochzeiten, Trauerfeiern oder Reisen gibt es spezielle Fächer.

Bevor du die Fächersprache lernst, solltest du zuerst wissen, wie du einen Abanico verwendest. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wenn du ihn noch nie genutzt hast. Nicht selten landet der Fächer im Gesicht, fällt auf den Boden oder du erschlägst deinen Nebenmann damit. :D

So fächerst du richtig

Das richtige Fächern will gelernt sein. Dabei ist es gar nicht so schwer. Um aber korrekt zu fächern, solltest du ihn in die rechte Hand nehmen. Der Daumen umfasst dabei den Fächerkopf mit dem Dorn am Ende. Nun „schnickst“ du ihn ein wenig, dass der Fächer sich öffnet. Wie zuvor erwähnt, muss ein neuer Fächer oft ein wenig Starthilfe zum Öffnen erhalten. Ein älterer hingegen geht wie von Geisterhand ganz allein auf. Um nun korrekt zu fächern, musst du den Abanico in einer exakten Linie zu einer imaginären Tischplatte halten. Nun fächerst du nach oben und unten und wirst schnell merken, wie angenehm die Luft ist. Beachtest du diese kleinen Regeln, machst du nichts falsch und fächerst korrekt.

Das kannst du mit dem Fächer ausdrücken

Insbesondere die ältere Generation kennt die Fächersprache noch sehr gut. Bei den jüngeren Generationen flackert diese gerade wieder auf, aber nicht alle kennen sie. Dennoch kann es dir schnell passieren, dass du mit deinem Fächer Hoffnungen weckst, obwohl du das gar nicht möchtest. Deshalb schau dir die Fächersprache genau an, damit du weißt, was du damit auslösen kannst.

Ich liebe dich: Schnelles Fächern oder die Augen mit dem Fächer bedecken oder den Fächer auf die Brust oder über das Herz legen

Ja!: Schließe den Abanico besonders langsam oder wenn du den geschlossenen Fächer auf die rechte Wange legst

Nein!: Schließe den Fächer schnell und etwas zornig oder wenn du den geschlossenen Fächer auf die linke Wange legst

Ich denke an Dich: Streiche mit dem Fächer die Haare aus dem Gesicht

Du bist mir egal: Den Fächer ans linke Ohr halten

Ich mag dich: Das Muster des Abanicos anschauen

Ich mag dich nicht: Bedecke das Gesicht mit dem Fächer

Vergiss mich besser: Den offenen Fächer mit beiden Händen halten

Vorsicht, es beobachtet uns jemand: Gesicht mit dem Abanico bedecken

Folge mir: Das Gesicht bis zur Stirn mit dem Fächer bedecken

Ich bin verheiratet: Langsames fächern oder langsames Öffnen und Schließen des Fächers

Leb wohl: Den Fächer der Mutter überreichen

Ich bin vergeben: Schnelles Öffnen und Schließen

Küss mich: Den halb geöffneten Abanico auf die Lippen legen

Ich gehöre zu Dir: Den Abanico fallen lassen

Ich möchte reden: Zähle die Fächerstäbe

Es tut mir leid: Den Fächer über den Augen hin und her schwenken

Ich hasse dich: Abanico fallen lassen oder auf den Boden werfen

Ich bin nicht liiert: Langsam über die Brust fächeln

Sprich mit mir: Den Fächer mit der linken Hand öffnen und so tun, als würdest du die Stäbe zählen

Es ist unser Geheimnis: Lasse den Abanico über das linke Ohr gleiten

Das sind nur ein paar der Informationen, die du deinem Gegenüber geben kannst. Es gibt noch deutlich mehr davon. Allerdings muss man sie nicht alle kennen und ich habe nur die wichtigsten Sätze und Infos für dich notiert.

Meine Favoriten unter den Fächern

Wie ich ja bereits erwähnt habe, gibt es viele verschiedene Abanicos. Benötigst du den Fächer nur, wenn du im Urlaub bist, dann reicht einer aus dem Souvenirshop vollkommen aus. Nutzt du ihn aber auch zu Hause, solltest du dir einen hochwertigen Abanico zulegen, mit dem du immer frische Luft bekommst und der auch länger hält. Zudem solltest du dir auch gleich mehrere dieser modischen Accessoires kaufen, damit du sie perfekt auf dein Outfit abstimmen kannst, wenn du möchtest.

Ich bevorzuge definitiv die Abanicos, die als Fächerblatt einen festen Stoff aufweisen können. Meist sind die Stäbe aus dickem Bambus gefertigt, damit sie nicht so schnell brechen. Einen Fächer hatte ich über drei Jahre und es hat sich somit ausgezahlt, 15 Euro für diesen zu bezahlen. Für die letzten Stofffächer habe ich pro Stück 10 Euro bezahlt und ich möchte sie wirklich nicht missen. Ich persönlich achte nicht ganz so, ob mein Outfit damit noch aufgewertet wird oder nicht. Auch, wenn ich unzählige Fächer zu Hause habe. Meist sind sie bunt gemustert und passen eigentlich zu jedem Style.

Wenn Du im Urlaub bist, solltest du unbedingt auf den abendlichen Touristenmärkten schauen, ob du hier solche Fächer bekommst. Sie sind dort meist günstiger und die Auswahl ist wirklich groß. Auch auf Handwerksmärkten, die immer wieder in Andalusien zu finden sind, kannst du hochwertige Abanicos erwerben.